Endlich wieder Brautag!
Diesmal auf Anfrage, also mal wieder ein Auftragsbier.
Der Vater einer Freundin wird bald in Rente gehen (Glückwunsch!). Auf der Suche nach einer Besonderheit für die Rentenparty ist sie auf mich zugekommen mit der Frage, ob ich das passende Getränk brauen mag. Passendes Getränk für eine Rentenparty, hier in Nordhorn? Na gut, im Prinzip kann das nur Pils werden.
Pils ist ein untergäriges Bier mit 4.4 - 5.2 % Alkohol. Die Farbe ist gold-gelb, die Bittere ist herb und es gibt, wenn überhaupt, nur eine leichte Aromahopfennote. Entstanden ist der Bierstil in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Plzeň (Pilsen), Tschechien. Zur damaligen Zeit ist das Pils wohl durch Verunreinigungen in Verruf geraten, daher sollte der bayrischer Braumeister Joseph Groll das Pils retten. Er entwickelte das heutzutage meistgetrunkene Bier Deutschlands. Gerade in West- und Norddeutschland wird das Pils heutzutage am meistens gebraut, wobei das nordische Bier meist einen Ticken herber ist.
Für mein Pils habe ich eine Schüttung von 97% Pilsner Malz und 3% CaraPils genommen. Gebittert habe ich mit Columbus Hopfen, da ich keinen deutschen Magnum mehr hatte. Ein wenig Fruchtigkeit wollte ich mit etwas Bramling Cross in das Bier bringen. Vergärt wurde mit der W34/70, dem Klassiker unter den untergärigen Hefen. Die Hefe vergärt sauber und sedimentiert gut. Dadurch klärt das Bier recht gut, auch ohne Hilfsmittel wie Gelatine oder Irish Moss. Die Hefe bringt auch keine (bzw. kaum) Phenol- oder Esternoten in das Bier. Daher wird die Hefe gerne für klare, untergärige Biere genommen.
Zwischenfazit nach der ersten Probe: Das Bier ist gut gelungen, bringt eine angenehme Bittere mit. Durch den Bramling Cross kommt aber noch eine interessante, leicht fruchtige Note mit. Diese kenne ich so aus den typischen Fernsehbieren nicht.
Ich bin auf jeden Fall auf ein Feedback der Partygäste gespannt!