Das Kirchenschiff Nordhorn ist eine Begegnungsstätte für alle. Einmal im Monat findet hier ein Afterwork Event statt, bei dem man in geselliger Runde bei einem Getränk neue Bekanntschaften schließen, oder alte Freunde wiedersehen kann.
Die Organisatoren dieses Events kamen auf mich mit der Frage zu, ob ich mich nicht mal als Hobbybrauer vorstellen möchte. An dieser Stelle nochmals einen lieben Gruß an Simone, und danke für die Gelegenheit und die coole Idee. Also habe ich mir überlegt, was man so als Hobbybrauer zeigen kann. Natürlich werde ich verschiedene Malze zeigen können, ebenso ein paar Hopfenreste mitbringen. Und klar, ein paar Brausutensilien ließen sich auch noch mitnehmen. Aber am coolsten wäre es doch, wenn ich ein paar selbstgebraute Biere mitnehmen könnte. Damit war die Idee geboren, eine Art Splitbatch zu machen. Splitbatch bezeichnet eigentlich, dass man einen Sud aufteilt und mit verschiedener Hefe vergären lässt. Dadurch lassen sich Unterschiede (z.B. im Geschmack) auf genau eine Quelle zurückführen.
Da ich aber mehr als nur meine 25 Liter brauen wollte, habe ich nur eine Art Splitbatch gemacht. Ich habe zweimal das gleiche Rezept gebraut, aber mit unterschiedlichen Hefen angestellt. Einmal Untergärig mit W-34/70 und einmal mit der obergärigen Kingdom Ale von Zymoferm.
Man schmeckt tatsächlich einen Unterschied. Dieser ist zwar sehr fein, aber das Ale (also die obergärige Version) schmeckt fruchtiger. Ale Hefen tendieren ja eh zu mehr Phenolen, sodass dies auch zu erwarten war. Man muss aber sagen, dass auch das Pils (bzw. die untergärige Version) durchaus fruchtiger schmeckt, als man es von den Fernsehbieren kennt.
Durchaus überraschend ist aber, dass die Schaumstabilität des Ales geringer ist. Während bei dem Pils noch lange ein stabiler Schaum steht, zerfällt dieser bei dem Ale deutlich schneller - was aber in meinen Augen weder gut noch schlecht ist.
Ich bin gespannt, wie die Biere bei dem Afterwork Event ankommen, und ob auch die dortigen Gäste Unterschiede schmecken werde. Da Nordhorn ein typischen Pilstrinkergebiet ist, gehe ich davon aus, dass das Untergärige besser ankommen wird. Man darf gespannt sein...
Update:
Beide Biere kamen in etwa gleich gut an. Einigen schmeckte das Pils, anderen das Ale besser. Insgesamt war es ein netter und geselliger Abend mit interessanten Gesprächen. 10/10, gerne wieder!