Pils

Stammwürze

11.5 °P

IBU

34

Farbe

7 EBC

Alkohol

4.8 %

Das beliebteste Bier Deutschlands, ein wahrer Klassiker. Dabei hat es seinen Ursprung in Tschechien, genauer gesagt: In Pilsen (Plzeň). Doch wie kam es dazu? Und was ist das besondere an dem Bier?

Versetzen wir uns in die Zeit vor 1838: Die Biere dieser Zeit sind alles andere als bekömmlich. Vorranging werden dunkle, saure Biere gebraut. Vermutlich mit einem mal mehr mal weniger intensiven Raucharoma: Helle, also schonend gedarrte Malze, waren noch nicht so weit verbreitet. Im böhmischen Pilsen waren die Biere so dermaßen ungenießbar, dass die Einwohner aus Protest die Brauerein stürmten und die Fässer auf dem Rathausplatz auskippten.
Der Magisterrat beschließt daraufhin, dass ein Fachmann her muss. Dieser wurde in Person von Josef Groll in Bayern gefunden: Der Mann aus Vilshofen ist Sohn eines Braumanns und ist mit der zu dieser Zeit in Bayern gebrauten sauberen und reinen Biere vertraut.

Josef Groll folgt dem Ruf und findet 1842 beste Braubedingungen vor: Gerade erst ist das Bürgerbrauhaus mit einem 9 kilometerlangen Kühlgewölbe fertig geworden. Das Brauhaus entspricht den zu der Zeit aktuellen Standards. Dazu findet sich mit dem Saazer Hopfen ein aromatischer Hopfen direkt vor der Haustür. Das weiche Wasser betont im Gegensatz zum harten bayrischen Wasser die Hopfenaromen.

Am 5. Oktober 1842 ist es dann soweit: Das erste Pils wird gebraut. Durch das schonend gedarrte Malz ensteht die goldgelbe Farbe, durch den Hopfen in Verbindung mit dem weichen Wasser entsteht die stiltypische Hopfennote. Und dank der Kühlgewölbe kann eine ungtergärige Hefe eingesetzt werden. Durch die Wahl der Hefe ensteht ein sehr cleanes, herbes Bier.

Ausgeschenkt wird das Bier erstmals am 11. November 1842. Die Einwohner sind begeistert, das Pils tritt sein Siegeszug an.

Auch heute noch kann man das ursprüngliche Pils trinken, man muss gar nicht nach Tschechien reisen: Das Pilsner Urquell kann man nahezu überall kaufen.

Auch ich habe meine Interpretation eines Pilseners eingebraut. Nicht ganz stilecht, denn es verwendet mit Bramling Cross einen britischen Hopfen. Dieser bringt Aromen von schwarzer Johannisbeere und leichten Zitrusnoten in das Bier. Wer es nachbrauen möchte, findet hier das Rezept.

Rezept

Wasser

Hauptguss

27 l

Nachguss

25 l

Schüttung

Pilsner Malz

9.2 kg (95%)

Carapils / Carafoam

0.48 kg (5%)

Maischen

  1. Verzuckerungsrast

62 °C

25 min.

Kombirast

68 °C

15 min.

  1. Verzuckerungsrast

72 °C

20 min.

Abmaischen

78 °C

1 min.

Kochen

Hallertau Magnum (14%)

23.4 g

75 min.

Hallertau Magnum (14%)

12 g

40 min.

Bramling Cross (6%)

20 g

5 min.

Gärung / Reifung

Hefe

W-34/70

Hauptgärung

9 °C